Schimmelbefall messen

Schimmelbefall messen nachdem erste Hinweise erkennbar sind

Einen Schimmelpilzbefall zu erkennen ist anfangs schwierig. Teilweise muss man Schimmelbefall messen, um mögliche Gefährungen zu erkennen. Sobald man charakteristische Merkmale wahrnimmt, ist der Befall häufig schon weit vorangeschritten. Dazu zählen sichtbare Verfärbungen (weiß/grün/schwarz/gelb gefärbte Bereiche) oder der typische „muffige“ Geruch, der sich auch nach intensivem Lüften zügig wieder einstellt.

Im Handel gibt es verschiedene Selbsttests, welche jedoch eher einen groben Orientierungswert der Belastung angeben, als eine genaue Analyse. Um diese zu bekommen, ist es ratsam sich an qualifizierte Labore zu wenden. Die GSA Gesellschaft für Schadstoffanalytik ist auch zum Schimmelbefall messen tätig. In enger Zusammenarbeit mit einem Partnerlabor werden vor Ort Proben genommen und analysiert (quantitativ und/oder qualitativ). Die jeweilige Methode (Materialprobe, Abklatschprobe, Raumluftmessung etc.) ist abhängig von der spezifischen Befallsituation und deren Ursache. Deshalb bedarf es im Vorfeld einer guten Beratung, gerne über das Kontaktfeld Kontakt.

Was ist Schimmel – Definition

Unter dem Begriff „Schimmel“ werden umgangssprachlich verschiedene Schimmelpilze, aber auch andere biologische Organismen zusammengefasst. Man versteht unter „Schimmel“ in erster Linie verdorbene Lebens- und Futtermittel. Aber auch Beläge und Verfärbungen, die auf unterschiedlichen Baustoffen – meist in Innenräumen – zu finden sind, werden als „Schimmel“ bezeichnet.
Charakteristisch für Schimmelpilze ist das Myzel, also ein Geflecht aus mikroskopisch kleinen Pilzfäden, sogenannten Hyphen. Diese wachsen lediglich an den Enden und breiten sich kreisförmig aus. Außerdem werden während des Wachstums Sporenträger (Sporangien; dienen der Fortpflanzung) gebildet. Diese beherbergen die Pilzsporen, welche in die Umgebungsluft abgegeben und durch die Luftbewegung davongetragen werden.

Schimmelpilze sind allgegenwärtig und nicht per se schlecht. Manche Schimmelpilzarten schädigen die Gesundheit, jedoch gibt es das Gegenteil dessen und sie finden Anwendung in der Lebensmittelherstellung und der Medizin. Das wohl berühmteste Beispiel hierfür ist der Pinselschimmel Penicillum, die Grundlage der Antibiotika. Ebenso gibt es auch im Lebensmittelbereich „guten“ Schimmel, etwa in der Käse- oder Wurstproduktion.
Jedoch denkt man meist zuerst an die negativen Auswirkungen des Schimmelbefalls. So gut wie alle Schimmelpilze produzieren flugfähige Sporen, die über die Luft in die Atemwege gelangen und dort allergische Reaktionen auslösen können.
Manche Spezies produzieren hoch wirksame Giftstoffe (Mykotoxine) oder können bei geschwächten Menschen Infektionen (Mykose) hervorrufen. Außerdem können durch Schimmelpilzbefall ernsthafte Schäden in der Bausubstanz von Gebäuden, an Möbeln oder anderem Hausrat verursacht werden.

 

Schimmel zu HauseEntstehung

Wie kann Schimmel in der Wohnung entstehen? In Abhängigkeit von den klimatischen Bedingungen ist grundsätzlich eine gewisse Menge von Sporen bereits natürlich in der Luft vorhanden und als sogenannte Hintergrundkonzentration fast allgegenwärtig.
Um einen Schimmelpilzwachstum auszulösen müssen jedoch verschiedene Bedingungen gleichzeitig erfüllt sein, es gibt also nicht „die eine“ Ursache.
Zunächst muss eine intakte Spore auf einen geeigneten Nährboden gelangen. Des Weiteren braucht es eine hohe Feuchtigkeit von mindestens 60% in der unmittelbaren Umgebung. Diese kann durch bautechnische Mängel (z.B. Kondenswasserbildung infolge von Wärmebrücken, unsachgemäße Isolierung, etc.) oder durch Feuchtigkeitsschäden (Rohrbruch, feuchte Wände oder Decken durch kontinuierlichen Feuchtigkeitseintrag von außen) entstehen. Liegt zudem die Temperatur zwischen 15 und 25 °Celsius, begünstigt das die Ausbreitung des Befalls deutlich. Schimmelpilze bevorzugen organische Materialien wie etwa Holz, Textilien, Dämmstoffe, Staub oder Gips als Nährboden. Allgemein bekannt ist in der Küche der Lebensmittelschimmel oder in anderen Wohnräumen sogenannte Stockflecken oder schwarzen Schimmel.

 

Welche Gefahr geht von Schimmel aus?

Die Sporen sind je nach Spezies 2-20µm groß und verteilen sich großflächig in der Luft. Auf diese Weise gelangen sie über die Atemwege in die Lunge und können dort Reizungen oder andere Atemwegsbeschwerden auslösen.
Im Zusammenhang mit einem Schimmelpilzbefall äußern sich die gesundheitlichen Beeinträchtigungen jedoch häufig sehr unspezifisch.
Die Symptome sind vielgestaltig, dazu gehören unter anderem:

  • Husten
  • Schnupfen
  • Bindehautentzündung
  • Asthma
  • Hautveränderungen
  • Migräne
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Gelenkbeschwerden

 

Schimmelbefall messen – Methoden zum Bekämpfen

Bei der Bekämpfung von Schimmel gibt es einige Richtlinien. In erster Linie ist der persönliche Schutz immer wichtigster Punkt. Bei der Beseitigung sollte man immer mindestens Schutzbrille und Handschuhe tragen. Es empfiehlt sich ein Einmal-Overall. Zudem gilt die Faustregel, dass ein Befall bis zu 0,5 m² selbst beseitigt werden kann. Größere Flächen sollten immer von einer Fachfirma behandelt werden.
Bei jeder Beseitigung aber gilt: es muss zu Beginn sicher gestellt werden, dass die Ursache des Befalls aufgeklärt und beseitigt wurde. Nur dann ist der Erfolg der Sanierung, bzw. der Beseitigung sicher gestellt. Spätestens in diesem Punkt ist eine fachmännische Begutachtung erforderlich.
Bei einer eigens durchgeführten Behandlung bietet der Markt viele wirksame Mittel. Empfehlenswert sind Mittel, die Alkohol (bspw. Isopropanol, 70%) enthalten. Dieser entzieht dem Untergrund Feuchtigkeit und dem Schimmel somit die Wachstumsgrundlage. Ebenfalls eignet sich eine verdünnte Wasserstoffperoxidlösung (ca. 3%). Wenn die genannten oder andere Mittel zum Einsatz kommen, ist unbedingt auf den persönlichen Schutz zu achten und zusätzlich eine Atemmaske zu tragen!

Schimmelbefall Vorbeugen

Um Schimmelbefall in der eigenen Wohnung vorzubeugen ist richtiges Lüften elementar. Dazu werden mehrmals täglich die Fenster vollständig geöffnet und mindestens 10 Minuten durchgelüftet (abhängig von der Raumgröße). Dadurch kann ein vollständiger Luftaustausch stattfinden und die relative Luftfeuchte wird verringert (idealerweise in einen Bereich von 40%). Des Weiteren sind Luftbefeuchter zu vermeiden, denn Schimmel liebt eine feuchte Umgebung. Ebenfalls sollten die Wände möglichst frei bleiben, das heißt, wenig flächendeckende Möbel, beziehungsweise sollten zwischen Möbel und Wand ein Belüftungsspalt von etwa 10cm sein. Zusätzlich kann ein HEPA-Filter im Staubsauger eingesetzt werden, der die feinen Sporen aus der Luft aufnimmt und sammelt.

Quellen:
[1]: Quelle Beitragsbild: © Andriy Popov / 123RF.com
[2]: https://www.umweltmykologie.de/index.php?option=com_content&view=article&id=49&Itemid=510
[3]: https://www.umweltbundesamt.de/themen/gesundheit/umwelteinfluesse-auf-den-menschen/schimmel#textpart-2
[4]: https://www.schimmel-entfernen-hilfe.de/
[5]: https://www.schimmelpilz-fachzentrum.de/lexikon/was-ist-schimmel
[6]: https://www.gesundheit.de/familie/freizeit-und-zuhause/hygiene-und-hausputz/schimmelpilze-gefahr-fuer-die-gesundheit
[7]: http://www.schimmel-schimmelpilze.de/definition-schimmelpilz.html
[8]: https://www.bma-labor.de/pages/methoden.html