Mit dem speziell für Fasermessungen gemäß VDI 3492 entwickelten SG12 lassen sich auch Dachdämmungen auf eine mögliche Gefahrenquellen beproben. Dachdämmungen sind häufig aus Glas– oder Steinwolle, die zu den KMF (Künstliche Mineralfasern) zählen. Nach der TRGS 905 können diese Fasern krebserregend sein.
Je länger, dünner und biobeständiger eine Faser ist, um krebserzeugender ist sie nach dem Kanzerogenitätsindex (KI) einstufbar.
KMF Fasermessung mit SG12 Messgerät
Das SG12 ist für eine Dachbodensanierung das passende Messgerät, um insbesondere KMF, die sich bei der Entfernung alter Dachwolle freisetzen können mit eine Fasermessung beproben. Mit dem stationär einsetzbaren Probenahmegerät SG12 sind ebenfalls Messungen der verschiedenen Staubfraktionen wie A-Staub oder E-Staub durchführbar.
Künstliche Mineralwolle zur Dämmung des Daches
Künstliche Mineralfasern (KMF) werden oft für die Dämmung von Dächern eingesetzt. Diese Mineralwolle besteht aus künstlich hergestellten mineralischen Fasern (KMF). Die Mineralwolle ist entweder als weiches Vliesstoffprodukt oder auch verdichtet in Form von Platten verfügbar. Die Mineralwolle wird vor allem für die Wärmedämmung eingesetzt. Zu den positiven Eigenschaften von Glas- und Steinwolle zählen, das diese nicht brennbar und somit brandverzögernd sind.
Dachdämmung aus Mineralwolle ab 1996 nicht mehr als krebserzeugend eingestuft
Inwieweit die Mineralwolle (Glas- und Steinwolle) bei einer Dachdämmung möglicherweise die Gesundheit schädigen kann, kommt auf die Verarbeitung an. Normalerweise ist der Wohnbereich durch Putz, Verkleidungen wie Gipskarton oder Dampfsperren relativ gut vor einer Faserfreisetzung durch KMF gut abgedichtet. So sind größere Freisetzungen dieser gefährlichen Fasern kaum wahrscheinlich. Ein besonderes Risiko ergibt sich jedoch beim Einbau der Mineralwolle und vor allem bei der Sanierung mit Entfernen der alten Dachdämmung. Bei diesen Arbeiten sind besondere Schutzvorkehrungen zu treffen. So müssen die Verarbeiter beim Umgang mit diesen Faserprodukten eine schützende, geschlossene Arbeitskleidung und Schutzhandschuhe tragen. Die „alten“ Mineralfaserprodukte waren lungengängig, da die Fasern einen Durchmesser von weniger als 1 bis 3 μm hatten. Damit galten sie als krebsauslösend und gesundheitsgefährdend.
Allgemein werden Dachdämmungen aus Mineralfasern bei Produkten ab 1996 als nicht mehr krebserzeugend eingestuft. Somit ist das Herstellungsjahr des verbauten Mineralfaserprodukts ein wichtiger Hinweis für eine mögliche Gesundheitsgefährdung durch freigesetzte Fasern. Ab 1996 kam eine neue Generation von Mineralwolledämmstoffen auf den Markt, die nicht mehr als krebserzeugend eingestuft wurden. Ab 2000 darf nur noch Mineralwolle nach definierten Vorgaben der Gefahrstoffordnung produziert, in den Verkehr oder verarbeitet werden. Auch das RAL-Zeichen als Gütezeichen ist ein Hinweis darauf, dass das Mineralwolleprodukt, beispielsweise für die Dachdämmung, als unbedenklich gilt und nicht krebserzeugend ist.
Dämmstoff der neuen Generation – CC Mineralwolle
Zu den großen Vorteilen der „neuen“ Mineralfaserprodukte, der sog. CC Mineralwolle wie für die Dachdämmung, zählt ihre neue Eigenschaft, das ihre Fasergröße größer ist. Die neue Fasergröße ist damit nicht mehr lungengängig ist. Mit der neuen Fasergröße über 3 Mikrometer können die Fasern zwar in die Lunge gelangen. Sie sind jedoch nicht mehr krebserregend. Welche weiteren Eigenschaften für die „neuen“ Mineralwolleprodukte“ haben müssen sind in der Gefahrstoffverordnung, Anhang II mit den Freizeichnungskriterien beschrieben. Die neuen Mineralwolleprodukte müssen mindestens ein Kriterium erfüllen, um nicht als krebserregend eingeordnet zu werden. Als eines der wesentlichen Eigenschäften zählt die sog. „Biolöslichkeit“ der Mineralwolle. Hiermit können die Hersteller nachweisen, das ihre Produke aus mehr leicht biolöslichen Stoffe wie Natrium-, Kalium-, Calcium-, Magnesium- und Bariumoxide bestehen. Diese sollen durch körpereigene Substanzen im Menschen selber abgebaut werden können.
KMF Fasermessung mit SG12 bei Mineralwolle-Dämmung: Antworten auf häufig gestellte Fragen
1. Wie genau funktioniert das SG12 Messgerät und wie wird es für die Fasermessung eingesetzt?
Das SG12 Messgerät ist speziell für die Asbestmessung entwickelt worden. Es ermöglicht die Messung von sehr geringen Konzentrationen an Asbestfasern. Das Gerät ist für Probennahmen anorganischer faserförmiger Partikel nach VDI 3492 und ISO 14966 sowie Asbest oder KMF geeignet.
2. Welche spezifischen Schutzmaßnahmen sollten ergriffen werden, wenn man mit Mineralwolle arbeitet?
Beim Umgang mit Mineralwolle ist es wichtig, geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Dazu gehören das Tragen von Schutzkleidung, Handschuhen und Atemschutzmasken, um eine Exposition gegenüber den Fasern zu vermeiden.
3. Wie kann man feststellen, ob die in einem Gebäude verwendete Mineralwolle vor oder nach 1996 hergestellt wurde?
Die Bestimmung des Herstellungsdatums der in einem Gebäude verwendeten Mineralwolle kann durch eine professionelle Materialprüfung erfolgen. Diese Prüfung kann Aufschluss darüber geben, ob die Mineralwolle vor oder nach 1996 hergestellt wurde.
4. Gibt es Alternativen zu Mineralwolle für die Dachdämmung, die weniger gesundheitliche Risiken bergen?
Es gibt mehrere Alternativen zu Mineralwolle für die Dachdämmung, die als sicherer gelten. Dazu gehören Materialien wie Holzfaser, Zellulose und Hanf, die alle hervorragende Dämmeigenschaften aufweisen und weniger gesundheitliche Risiken bergen.
Quellen:
Bildquelle Beitragsbild: 123rf.com © nikocingaryuk, Bild Nr. 124967143 _S
www.bfga.de/arbeitsschutz-lexikon-von-a-bis-z/fachbegriffe-j-r/kmf-fachbegriff/
www.baua.de/DE/Angebote/Rechtstexte-und-Technische-Regeln/Regelwerk/TRGS/TRGS-905.html
www.baua.de/DE/Angebote/Rechtstexte-und-Technische-Regeln/Regelwerk/TRGS/pdf/TRGS-521.pdf?__blob=publicationFile&v=2
www.innenraumluft.nrw.de/4_schadstoffe/kuenstlicheMineralfaserProdukte.php
www.ral-guetezeichen.de/hochwertig-und-umweltschonend-mineralwolle-mit-dem-ral-guetezeichen/
www.de.wikipedia.org/wiki/Mineralwolle