Umweltschäden durch Krieg belasten die Umwelt in den betroffenen Gebieten enorm. Der Krieg löst nicht nur unfassbares Leid bei den Menschen aus, sondern hinterlässt auch Umweltzerstörungen mit langfristig negativen Folgen.
Bilder über den aktuellen Krieg in der Ukraine zeigen nicht nur verzweifelte Menschen und zerstörte Bauten, sondern auch völlig vernichtete Naturbereiche. Bäume sind verbrannt, Felder sind unwirtlich und ganze Landstriche zerstört.
Umweltschäden durch Krieg – die langfristigen Folgen
Der Ukraine-Angriffskrieg zeigt die massiven Kriegsfolgen. Die wichtigen landwirtschaftlichen Flächen, die einen hohen Anteil der Weltbevölkerung mit Getreide versorgen als auch Sonnenblumen und Raps für die Herstellung von Ölen können nicht bewirtschaftet werden.
Umweltverschmutzung durch den Krieg bedeutet
- betroffene Gebiete werden nachhaltig verseucht
- starke Luftverschmutzung durch Bombardement und damit vielfach die Freisetzung von Schwermetallen in der Luft
- Felder werden verbrannt und sind nicht landwirtschaftlich nutzbar
- Gewässer und Meere werden vergiftet durch Bombardement auf Häfen und Schiffe
- mögliches radioaktives Material kann freigesetzt werden über beschädigte Atomkraftwerke oder radioaktive Lagerstätten.
Die intakten natürlichen Ökosysteme und hohe Anteile landwirtschaftlicher Flächen werden langfristig zerstört. Die Umweltschäden durch den Krieg sind mit der Verseuchung von Wasser, Boden und durch Luftverschmutzung immens. Die anvisierten Ziele im Umweltschutz sind auf lange Sicht nicht mehr erreichbar. Auf den Klimaschutz hat der Krieg unmittelbare und massive Auswirkungen.
Es wird sehr lange Zeit dauern bis sich Ökosysteme in den Kriegsgebieten sich regeneriert haben und ehemalige landwirtschaftliche Flächen wieder bewirtschaftet werden können. Aufgrund dieser Folgen warnt das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen vor den negativen Auswirkungen des Ukraine-Krieges für die globale Lebensmittelversorgung. Je länger der Konflikt andauert, desto größer sind die Auswirkungen auf die betroffenen Landschaften und Menschen und die biologische Vielfalt.
Massive Umweltschäden durch Kriege sind nach dem Völkerrecht verboten. Das Umweltkriegsübereinkommen von 1976 und ein Zusatzprotokoll der Genfer Konvention verbieten Kriegsformen mit umweltverändernden Techniken, mit „langanhaltenden oder schweren Auswirkungen“. Hierzu zählen Militäreingriffe in die natürlichen Kreisläufe der Umwelt. So können durch Überflutungen von Minen großflächig Gebiete kontaminiert werden. Mögliche Angriffe auf Raffinerien können Bodenverseuchungen zur Folge haben.
Bei einem Interview des BR (Bayrischer Rundfunk, Quelle s.u.) mit Frau Astrid Sahm von der Stiftung Wissenschaft und Politik zieht diese Bilanz zum Thema Krieg und Folgen für den Klimaschutz. Die Fragestellung ist auf welche Weise der Krieg Russlands gegen die Ukraine den internationalen Klimaschutz betrifft. Frau Sahm resumiert, dass ohne einen erfolgreichen Strukturwandel in der ukrainischen Wirtschaft das Ziel „Europa zu einem klimaneutralen Kontinent“ zu wandeln nicht erreichbar ist. Bis heute würden in der Ukraine etwa 30% des Strombedarfs noch aus Steinkohle gedeckt und die Stahlindustrie hat eine hohe Bedeutung. Es fehlen jedoch die finanziellen Mittel für wichtige Reformen wie auf dem Energie- und Industriesektor durch den Krieg.
Quellen:
Bildquelle Beitragsbild: 123rf.com © palinchak, Bild Nr. 183548319
www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/ukraine-krieg-was-bedeutet-der-konflikt-fuer-den-klimaschutz,SyGd2bS
www.daswetter.com/nachrichten/aktuelles/krieg-umwelt-katastrophe-wetter-klima-ukraine-russland.html
www.de.wikipedia.org/wiki/ENMOD-Konvention
www.fr.de/politik/umwelt-ukraine-krieg-russland-natur-oel-atom-versuchte-gebiete-kiew-moskau-selenskyj-putin-91423220.html
www.greenpeace.de/frieden/ukraine-krieg-bedrohliche-lage-dortige-atomkraftwerke
www.greenpeace.de/frieden/krieg-umwelt
www.taz.de/Kriegsschaeden-in-der-Ukraine/!5839848/
www.iwkoeln.de/presse/iw-nachrichten/sarah-fluchs-wie-kriege-die-umwelt-schaedigen.html