Schadstoffe in Schulen belasten Lehrer und besonders Kinder. Sie sind oft viele Stunden über in denselben Räumen, die sie krank machen können. Kinder sind besonders gefährdet, wenn sie diesen im Klassenraum, in Werkräumen, Laboren oder in anderen Bereichen ausgesetzt sind.
Schlechte Konzentration, Allergien und Unruhe können ihren Ursprung in einer schlechten und schadstoffbelasteten Innenraumluft haben. Diese Schadstoffe reichern sich bei fehlender Lüftung in höherem Maße dann an. Sie entgasen langsam oder werden beispielsweise bei Sanierungsarbeiten oder durch Altlasten in den Gebäuden freigesetzt. Die Schadstoffe in Schulen können nahezu überall in den Gebäudeteilen ihren Ursprung haben.
Mögliche Schadstoffquellen in Schulen
Die gesundheitsschädlichen Schadstoffe in Schulen stammen aus den Böden, Fußbodenbelängen, den Putzen, der Möblierung, Dachbereichen oder anderem Bauteilen. In der Nachkriegszeit wurden der Großteil an Schulen und anderer Bildungseinrichtungen gebaut, die am stärksten mit Schadstoffen belastet wurden. Einige dieser sind heute verboten wie Asbest im Jahre 1993. Über Schadstoffmessungen mit den passenden GSA Messgeräten können Schadstoffemissionen nach ihrer Beprobung genau analysiert werden, um mögliche Schadstoffquellen zu identifizieren.
Schulen der Nachkriegszeit und Neubau mit Schadstoffen belastet
In Gebäuden aus den 50er bis 70er Jahren mit Altlasten ist mit besonders hohen Konzentrationen an schwer abbaubaren und gesundheitsschädlichen Schadstoffen zu rechnen. Neben dem Lärm, dem Lernstress für die Schulkinder, sind es die belastenden Schadstoffe, die sie schleichend krank machen können.
Auch beim Neubau, einer Modernisierung oder Sanierung können gesundheitsschädliche Schadstoffe in die Raumluft von Schülern und Schulpersonal freigesetzt werden. Bei der Modernisierung kann über ungeprüfte Baustoffe die Innenraumluft stark belastet werden. Gesundheitliche Beschwerden wie Erkrankungen der Atemwege, Kopfschmerzen, Reizhusten oder Übelkeit können duch die Schadstoffe in Schulen ausgelöst werden.
Für das Wohlergehen und die Gesundheit von Kindern sind Schadstoffe belastender als für Erwachsene. Ihre Haut, als größtes Organ, ist viel stärker den Schadstoffbelastungen ausgesetzt. Sie haben eine stärkere Atmung und mit einen höheren Stoffwechsel, der mehr Schadstoffe aufnehmen kann. Darüber hinaus können sie die Schadstoffe nicht wirksam über ihre Entgiftungsenzyme abbauen.
Häufige nachweisbare Schadstoffemissionen in Schulen:
Asbest in Schulen
Noch bis in die 80er Jahre wurden die asbesthaltigen Materialien in Schulgebäuden oder anderen Einrichtungen wie Universitäten oder Kindertagesstätten verwendet. Mit zunehmenden Altern der Gebäude und langer Nutzung setzen sich Fasern allmählich frei und können zu gesundheitlichen Gefährdungen führen. Auch wenn die asbesthaltigen Stoffe zunächst in den Baumaterialien festgebunden sind, können sie durch beispielweise über Entfernen, Bohren oder Schleifen leicht freigesetzt werden. Der Einsatz und der Handel mit asbesthaltigen Materialien ist seit 1993 verboten.
Spritzasbest wurde in Dach- und Fassadenplatten, Blumenkästen, Fensterbretten, leichten Zwischenwänden, in Schächten und inbesondere in Klimaanlagen eingesetzt. Über diese können sich die schädlichen Asbestfasern leicht verteilen und in daran angeschlossene Räume gelangen. Ebenso finden sich asbesthaltige Materialien noch in alten Fugendichtungen, Klebern und anderen Erzeugnissen. Sie sind feuerfest, gut dichtend und langlebig. In Schulen liegt der Anteil der Asbestzementprodukte etwa 15 Gew.-% und bei schwach gebunden Asbestprodukte ist der Spritzasbest-Anteil über 60 Gew.-%.
Asbest kann verschiedene Arten von Krebs auslösen. Die Lungenkrankheit Asbestose entsteht vor allem wenn durch Asbeststäube die Atemwege beschädtigt wurden.
Künstliche Mineralfasern (KMF) in Schulen
Künstliche Mineralfasern (KMF) in Schulen sind im Schallschutz und zur Wärmedämmung und anderen Produkten eingesetzt worden. Sie werden zu Filze, Matten oder Platten oder zu loser Mineralwolle verarbeitet. Seit den 80er Jahren wurden Dämmungen aus KMF in hohem Maße zum Einsparen von Energie verwendet.
Künstliche Mineralfasern sind sehr temperaturbeständig und besitzen gute Dämmeigenschaften. Wie Asbest können sie Faserstäube abgeben. In abgehängten Decken zum Schallschutz oder in Akustikdecken können sie beispielsweise Faserstäube freisetzten, wenn die Mineralwolle in perforierten Raumdecken nur lose aufliegt. Noch bis etwa 1998 verbaute KMF-Erzeugnisse können ihre gesundheitsschädlichen Fasern in der Innenraumluft verteilen. Bei den geprüften biolöslichen KMF-Dämmstoffen, die nach 1998 angeboten wurden, bestehen allgemein keine gesundheitlichen Risiken mehr. Die älteren KMF-Erzeugnisse können zu Reizerscheinungen bei den betroffenen Kindern und Beschäftigten führen, wie Augenbrennen und Atembeschwerden.
Polychlorierte Biphenyle (PCB) in Schulen
Organische Komponenten wie Polychlorierte Biphenyle (PCB) waren in den 60er und 70er in diversen Baumaterialien von Schulgebäuden ein wesentlicher Stoff. Sie dienten als Weichmacher in Lacken, Dichtungsmassen, Kunstoffen oder Isoliermitteln. Darüber hinaus waren sie oft in Anstrichen von Akustikdecken oder Dehnungsfugen enthalten, so dass PCB leicht in die Innenraumluft gelangen konnte. Auch Kleinkondensatoren für Leuchtstoffröhren waren vielfach PCB-haltig. Darüber hinaus findet man PCB in vielen anderen Erzeugnissen.
Seit 1989 sind PCB-Erzeugnisse in Deutschland verboten. Sie sind biologisch kaum abbaubar und können sich in der Nahrungskette anreichern. Sie gelten als giftig und krebsauslösend. PCB kann in hoher belastender Konzentration eine starke Müdigkeit und Antriebslosigkeit, Kopfschmerzen und Konzentrationsmängel auslösen.
Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) in Schulen
In älteren Schulgebäuben und vielen Privatwohnungen wurden für die Verlegung von Parkett oder Linoleum teerhaltige Kleber bzw. Gemische aus Teer und Bitumen verwendet. Sie enthielten Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Wenn sie sich freisetzen können sie sich beispielsweise im Hausstaub absetzen und diesen mit Schadstoffen belasten. Vielfach lassen sich die PAK-Belastungen noch jahrelang nachweisen, da diese schwerflüchtig sind. Naphtalin ist als flüchtigster Stoff aus der PAK-Gruppe noch in der Raumluft messbar, hingegen sind höhere PAKs fester und sammeln sich in Stäuben. Diese können durch Kinder und andere Personen durch Laufen etc. aufgewirbelt werden und dann in die Atemwege gelangen. Einige PAK sind krebserregend, u.a. die Leitsubstanz Benzo(a)pyren.
Formaldehyd in Schulen
Formaldehyd ist ein sehr gesundheitsschädlicher Luftschadstoff, der aus in vielen Materialien entgasen kann. Er kommt vor allem in Holzwerkstoffen wie Spanplatten und Funierplatten vor. Diese Erzeugnisse können Formaldehyd in die Raumluft abgeben. Aus Möbeln, Bödenbelägen oder Türen können so gefährlich hohe Konzentrationen des Formaldehyds austreten. Darüber hinaus wurde Formaldehyd in diversen Klebern eingesetzt, die jedoch inzwischen verboten sind. Besonders hohe Konzentrationen an Formaldehyd gelten bereits ab 0,03 mg/m3 in der Innenraumluft. In vielen Fällen sind die hohen Konzentrationen auch geruchlich bemerkbar. Sie können als stechender Geruch wahrgenommen werden. Durch Formaldehyd kann es bei Kindern wie auch Erwachsenen zu Reizungen der Schleimwände kommen. Bei langanhaltenden hohen Belastungen durch Formaldehyd kann sich auch Krebs bei chronischen Entzündungen der Nasenschleimhaut entwickeln.
(Fein-)Stäube im Klassenraum
Stäube in der Schule sind ebenfalls eine belastende Situation für Kinder .
Unter Staub werden feste Teilchen, sog. Partikel, bezeichnet. Sie können je nach Größe und Dichte über längere Zeit in der Luft verteilend schweben oder sich am Boden und Flächen absetzen.
Sie lassen sich in Ultrafeinstaub mit kleiner als 100 nm, Schwebstaub (TSP – Total Suspended Particulates) bis zu 30 μm, sog. Feinstaub mit Partikel bis 2,5 μm und höher als gröberen Feinstaub klassifizieren.
Bereits 2008 hat das Umweltbundesamt (UBA) in seinem „Leitfaden zur Innenraumhygiene in Schulgebäuden“ darauf hingewiesen, dass in Schulräumen, die regelmäßig genutzt werden, die Feinstaubkonzentration in Innenräumen deutlich höher als in der Außenluft sein kann.
Durch die starke Nutzung von Schülergruppen, den vorherrschenden Raumbedingungen usw. kommen zum Feinstaub aus der Außenluft zumeist viele Staubeinträge aus den Innenräumen hinzu. Diese können von der Kleidung oder bspw. Haut- und Haarpartikeln stammen oder bspw. aus dem Werkunterricht oder von Laborexperimenten. Die verwendeten Drucker und Kopierer sind zumeist besonders gesundheitsschädlich, da sie ultrafeine Staubpartikel freisetzen, die sehr gesundheitschädlich sind. Sie dringen noch tiefer in die Atemwege, bis zu den Bronchien und Lungenbläschen, als die gröberen Stäube. Diese feinen Staubpartikelemissionen können zu Atemwegserkrankungen und Kreislaufbeschwerden führen.
Daher sind häufige Luftwechsel in den Innenräumen wichtig, um die Staubbelastungen in der Innenraumluft, vor allem bei der schwachen Immunabwehr bei Kindern zu minimieren.
Schimmelbelastung in Schulen
Sanierungsstau, defekte Fenster, undichte Abflüsse und Dächer, starke Unwettereinflüsse und weitere Ursachen mit zuviel Nässe lassen Schimmelpilze ausbreiten. Dieses Wachstum wird zudem durch erhöhte Feuchtigkeit und wenig Belüftung noch verstärkt. Bei längerer anhaltender Feuchtigkeit wachsen die Schimmelpilze mit anderen Mikroorganismen wie Bakterien, Hefen oder Protozoen.
Schimmel kann Menschen mit wenig entwickelten Immunsystem oder bereits geschwächte Personen krank machen. Durch die starke Schimmelexposition können sie Asthma, Atemwegsprobleme, Nebenhöhlenentzündungen, Schleimhautschädigungen auslösen. Darüber hinaus können auch gereizte Augen, Gliederschmerzen und starke Müdigkeit die Gesundheit stark beeinträchtigen.
Inwiefern die Schimmelbelastung in Innenräumen zu hoch ist und damit auch gesundheitschädlich ist, lässt sich über Schimmelprobenahmen mit speziellen Messgeräten wie dem GSA Messgerät SG5100ex oder SG5200 für präzise Analysen ermitteln.
Im Hinblick auf den Schutz der Gesundheit sollten Schimmelansätze und deren Quellen umfassend beseitigt werden.
GSA Probenahmegeräte zur Messung von Schadstoffen in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen
Für Verdachtsfälle an Schadstoffen bietet die GSA Messgerätebau GmbH genaue Messungen sowie die passenden GSA Probenahmegeräte für die unterschiedlichsten Schadstoffmessungen an. Für Schadstoffe in Schulen sind folgende GSA Messgeräte besonders geeignet:
- Fasermessungen gemäß VDI 3492 von Asbestfasern mit SG10-2, SG10-2A und SG12
- Messung künstlicher Mineralfasern (KMF), Asbest und Stäube mit SG12
- Messung von organischen Komponenten wie PAK (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe) und PCB (Polychlorierte Biphenyle)
- Probenahmen von Formaldehyd mit SG350ex
- Für Partikelmessungen der verschiedenen Staubfraktionen wie A-Staub oder E-Staub das PM4-2 und SG10-2A
- Probenahmen von Schimmelpilzen mit SG5100ex und SG5200
Gerne können Sie sich bei Schadstofffragen direkt sich an unser Experten-Team wenden, um sich individuell und kompetent beraten zu lassen.
Quellen:
Bildquelle Beitragsbild: 123rf.com ©egubisch Bild Nr. 164198022
http://www.cbgnetwork.org/downloads/Hill_Schadstoffe.pdf
www.de.wikipedia.org/wiki/Asbestose
www.de.wikipedia.org/wiki/Polychlorierte_Biphenyle
www.gew.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=52923&token=a3cd8ac82b965997afd531cdb93ce23861463aa5&sdownload=&n=Schadstoffe_in_Schulen.pdf
www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/3689.pdf
www.vdi.de/richtlinien/details/vdi-3492-messen-von-innenraumluftverunreinigungen-messen-von-immissionen-messen-anorganischer-faserfoermiger-partikel-rasterelektronenmikroskopisches-verfahren
www.youtube.com/watch?v=cFxf1sCbC40
www.youtube.com/watch?v=gtStcrX7u04