Schadstoffbelastungen durch PAK–haltige Klebstoffe in Parkett können sich durch Abnutzung oder bei Parkettarbeiten in die Innenraumluft freisetzen und dabei im Hausstaub ansiedeln. PAK (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe) sind krebserregende Schadstoffe die für die Gesundheit besonders gefährlich sind. Parkettböden gelten als allergikerfreundlich, da sie allgemein pflegeleicht und nicht staubbindend sind. Neue Parkettböden werden nicht mehr mit PAK-haltigen Klebstoffen verlegt, sondern aus gesundheitsunbedenklichen Ersatzstoffen.
PAK – Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe
PAK (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe) sind organische Komponenten und ein Sammelbegriff für mehrere hundert Einzelverbindungen von kondensierten, aromatischen Kohlenwasserstoffen.
Der wesentliche Vertreter der PAK für gesundheitsbeeinflussende Einwirkungen ist der Stoff Benzo(a)pyren (BaP). Dieser Stoff wird für die analytische Ermittlung als auch für eine toxikologische Beurteilung von PAK herangezogen. Für PAK existieren Grenzwerte. Diese signalisieren ab welchen kritischen Wert eine Erkrankung durch PAK angenommen werden kann.
Teerhaltige Parkettkleber bis Ende 60er Jahre
Etwa bis Ende der 60er Jahre wurden zum Bodenauftrag von Parkett Teerklebstoffe verwendet. Diese enthielten die PAK (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe). Sie sind nachweislich krebserregend. Besonders rasch können sich PAK bei mechanischen Parkettarbeiten freisetzen. Bis etwa 1969 wurden in Analysen von teerhaltigen Parkettklebern sehr hohe PAK-Konzentrationen von 20.000 mg PAK/kg und mehr nachgewiesen. Diese enthielten die Grundstoffe Steinkohlenteerpech oder Steinkohlenteer. Sie waren ideal für Klebearbeiten. Sie ließen sich einfach verarbeiten und konnten in dünnen Schichten auf die Böden aufgetragen werden. Die teerhaltigen Parkettkleber unterhalb des Parketts hatten die markante Farbe Schwarz. Die schwarze Farbe bei den PAK-haltigen Klebern ist jedoch kein eindeutiger Hinweis für verwendete teerhaltige Parkettkleber. Neben den üblich verwendeten PAK-haltigen Parkettklebern wurden bis Ende der 60er Jahre auch bitumenhaltige Kleber eingesetzt. Diese hatten jedoch nur noch einen geringen PAK-Gehalt und waren weniger schädlich und hatten ebenfalls eine schwarze Farbe.
Naphthalin in teerhaltigen Parkettklebern
Naphthalin in Parkettklebern aus Steinkohlenteer gilt als besonders gesundheitlich gefährdend.
Naphthalin zählt zu den PAK (Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen). Für Naphthalin und seine naphthalin-ähnlichen Verbindungen bestehen Richtwerte des Ausschuss für Innenraumrichtwerte des Umweltbundsamtes. Die teerhaltigen Parkettkleber wiesen häufig den Richtwert 1 (Vorsorgewert) auf und gelten als besonders schadstoffbelastet. Naphthalin wird häufig in teerhaltigen Böden verwendet und ist an dem über den an „Mottenkugeln“ ähnelnden Geruch gut erkennbar. Im europäischen Gefahrstoffrecht ist Naphthalin als krebsverdächtig eingestuft. Besonders gefährlich ist Naphthalin, wenn es sich über längere Zeit im Hausstaub ansammeln kann. Ein höheres gesundheitliches Risiko besteht für Kleinkinder, die durch das bodennahe Krabbeln und Spielen viel Kontakt mit den belasteten Parkettböden haben.
Die teerhaltigen Klebstoffe mit den gesundheitsschädlichen PAK wurden in den letzten Jahren zunehmend durch Ersatzstoffe ohne PAK ausgetauscht.
Kunstharz als Ersatzstoff für PAK-haltige Klebstoffe
Seit Mitte der 70er Jahre wurden die PAK-haltigen Klebstoffe durch Kunstharzklebstoffe ersetzt. Die Kunstharzklebstoffe auf Polymerbasis gelten als technisch gleichwertige Ersatzprodukte und enthalten nicht mehr PAK.
Erhöhte Gefahr von PAK-Freisetzung bei alten Parkettböden
Erste Anzeichen für erhöhte PAK-Belastungen durch PAK-haltige Klebstoffe sind vielfach in Teilen erkennbar.
Parkettschäden – Beispiele:
- offene Fugen – zwischen den Parkettstäben sind die Fugen größer als 2 mm
- Parkett liegt vollständig oder an den Rändern und Teilbereichen lose
- der Unterboden ist nicht intakt bspw. existieren hohle Stellen oder das Parkett federt nach
- Versprödung der Klebstoffe
Mechanische Arbeiten – Beispiele:
- Abbruch- und Schleifarbeiten (sollten nur von Fachfirmen durchgeführt werden)
- bei Tätigkeiten zur Sanierung von Gebäudeschadstoffen
- Umbau, Rückbau und Modernisierung von Gebäuden
Bei der Sanierung und Arbeiten in kontaminierten Bereichen sind die Regeln der TRGS 524 und TRGS 440 für die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz zu beachten.
GSA Messgerät PM4-2 für präzise PAK-Messungen
Mit dem GSA Messgerät Gravikon PM 4-2 (Lizenz IFA) lassen sich auch geringe Konzentrationen der organischen Komponenten wie PAK und PCB in der Raumluft nach VDI 2463 Bl. 7 einfach messen. Die Anwendung für die PAK-Messungen sind mit der Verwendung eines speziellen Software-Probenahmekopfes möglich.
Das Messgerät PM 4-2 ist für Probenahmen von PAK in sehr kleinen Konzentrationen gut geeignet. Dies wird durch einen geregelten und hohen Luftdurchsatz von 2,76 m³/h ermöglicht. Das Gerät kann über Batteriebetrieb völlig ungebunden von einem Netz einfach mobile Probenahmen durchführen, die nur wenige Stunden benötigen.
Das GSA Messgerät Gravikon PM 4-2 ist für die Anzeige der Probenahme gut ausgestattet. Leistungsstarke LED zeigen bei einer Probenahme den Betriebsstatus des Geräts deutlich an. Die gewünschte Messzeit ist ebenfalls einfach über die Folientastatur des Geräts einstellbar. Zudem verfügt das Gravikon PM 4-2 über die Möglichkeit der automatischen Abschaltung. Das Gerät schaltet ab, wenn die Sammelzeit der Probenahme erreicht wurde.
Quellen:
Bildquelle Beitragsbild: 123rf.com ©photovs Bild Nr. 118925588
www.baustoffwissen.de/baustoffe/baustoffknowhow/bauchemie/woraus-besteht-parkettkleber-klebertypen/
www.bfr.bund.de/de/fragen_und_antworten_zu_naphthalin_in_verbraucherprodukten-199088.html
www.bgbau.de/fileadmin/Medien-Objekte/Medien/Bausteine/633/g_hapak.pdf
www.bgbau.de/service/angebote/medien-center-suche/medium/sanierung-pak-haltiger-klebstoffe-handlungsanleitung-zum-entfernen-pak-haltiger-klebstoffe-fuer-holzfussboeden www.stmb.bayern.de/assets/stmi/buw/baurechtundtechnik
www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/377/dokumente/naphthen_rw_irl-2_2013-10.pdf/2019-10-16_29_pak_hinweise.pdf
www.vdi.de/richtlinien/details/vdi-2463-blatt-7-messen-von-partikeln-erfassung-von-schwebstaub-und-gasfoermigen-chemischen-verbindungen-in-aussenluft-und-innenraumluft-aktive-probenahme-mittels-low-volume-sampler-lvs
www.vis.bayern.de/produkte_energie/gefahrstoffe/pak.htm