Tonerstaub mit Gravikon PM4-2 messen

Meldungen über Gesundheitsrisiken durch Tonerstaub aus Laserdruckern und Kopierer beunruhigen viele Verbraucher. Die feinen Staubpartikel können in die Atemluft gelangen und die Innenraumluft verunreinigen. Vor allem am Arbeitsplatz kommen Menschen durch Drucker, Kopierer oder Multifunktionsgeräte mit Tonerstaub in Kontakt.

Gesundheitliche Gefährdung durch Tonerstaub möglich

An Computerarbeitsplätzen arbeitende Menschen klagen teilweise über Augenrötungen, Kopfschmerzen oder Atemwegsbeschwerden. Bereits 2000 gab es erste Hinweise auf mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen durch die Verwendung von Laserdruckern und Kopierern. Diese Geräte emittieren flüchtige Stoffe, Flüssigaerosole und Feststäube wie Papierstaub in geringen Mengen Tonerstaub. Auch im Homeoffice arbeiten zunehmend mehr Menschen mit diesen belastenden Tonergeräten.

Ob Tonerstaub möglicherweise gesundheitlich schädigen kann, ist wissenschaftlich umstritten.

Die Freiburger Universität konnte in Studien mit kontrollierten Dosen an Tonerstaub an Lungenzellen nachweisen, dass diese sich verändern. Ähnlich wie bei Abgasen oder Zigaretten könnten diese auch Krebs auslösen. Darüber wiesen die Freiburger Forscher nach, dass sich auch feinste Teilchen über den Gerätebereich hinaus im gesamten Raum verteilt haben. Dabei ist die Menge an möglichen Emissionen abhängig von den verschiedenen Bedingungen wie das Gerätalter, das Modell oder das verwendete Papier.

Eine weitere Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) kam zu anderen Erkenntnissen. Forscher berichteten, dass zulässige Grenzwerte bei Tonerstaub bei Laserdruckern weit unterschritten würden, insbesondere Obergrenzen um Faktor 100. Jedoch wurde eingeräumt, dass Grenzwerte bei sensibilisierten Personen nicht allgemein herangezogen werden können. So würden in Einzelfällen bereits geringere Stoffmengen ausreichen, um Allergien auszulösen.

Nach der TRGS 900 wird für die alveolengängige Staubfraktion (A-Staub) ein Wert auf eine arbeitsplatztypische Staubdichte von 2,5 g/cm³ bezogen. Tonerstaub der Staubfraktion A-Staub hat eine Dichte von etwa 1 g/cm³, woraus sich ein Arbeitsplatzgrenzwert von A-Staub bei 0,5 mg/m³ ergibt.

Auch wenn Studien bezüglich möglicher gesundheitlicher Risiken durch Tonerstaub und anderer Stäube zu unterschiedlichen Ergebnissen führen, sollten mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen auf ein größtmögliches Maß minimiert werden. Bereits vor Umgang mit Tonerstaub sollten Vorkehrungen getroffen werden, insbesondere schon beim Kauf nach dem passenden Gerät.

Gesundheitliche Gefahren durch Tonerstaub minimieren

Weniger umweltbelastende Tonergeräte mit Prüfzeichen verwenden

Beim Kauf und der Verwendung von Tonergeräten ist es für die Verbraucher sinnvoll Geräte, die mit dem Umweltzeichen „Blauen Engel“ oder dem DGUV Test-Prüf-
zeichen
gekennzeichnet sind, zu wählen. Diese wurden besonderen Tests unterzogen und gelten als besonders emissionsarm.

Geeignetes Kopier- und Druckerpapier verwenden

Es sollte nur normgerechtes Kopier- und Druckerpapier nach DIN EN 12281 „Druck- und Büropapier – Anforderungen an Kopierpapier für Vervielfältigungen mit Trockentoner“ verwendet werden. Hiermit sollen der Staub im Gerät und in der Raumluft weiter reduziert werden. Besonders umweltschonende Papiere sind von der Jury Umweltzeichen des RAL des Deutschen Instituts für Gütesicherung und Kennzeichnung e. V. zusammen dem „Blauen Engel“ des Umweltamts zertifiziert.

Geeignete Platzierung der Tonergeräts

An Plätzen aufgestellte Tonergeräte sollen regelmäßig belüftet werden wie durch eine Fensterlüftung oder entsprechende technische Vorrichtungen. Auch sollten Abluftöffnungen von Lüftungsanlagen nicht auf die mit solchen Geräten arbeitenden Menschen gerichtet werden. Darüber hinaus sollten bspw. stark genutzte Gemeinschaftsdrucker in gut „belüfteten Räumen“ aufgestellt werden, wo allgemein nicht dauerhaft gearbeitet wird.

Richtiger Umgang mit Toner-Kartuschen

Für die Nutzung und die Befüllung der Tonergeräte sollten nur geschlossene Kartuschen verwendet werden. Diese können weniger Stäube emitieren, als die losen Kartuschen bzw. häufig nicht geprüften Toner-Nachfüllsysteme. Mehrwegkartuschen, die mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“ gekennzeichnet sind, gelten als eher umweltverträglich.

Recycling von Toner-Kartuschen

Um die Umwelt zu schützen, wird empfohlen die leeren Tonerkartuschen an den Hersteller zum Recycling zu senden. Die speziellen Herstellerhinweise zur Entsorgung der Toner sind ebenfalls zu beachten. Darüber hinaus sollen Tonerabfälle in geschlossenen Behältern abgeben werden, um ein vermehrtes Freisetzen des Tonerstaub zu vermeiden.


Fachkundige Bedienung und Wartung der Geräte

Um ein unnötiges Freisetzen von Tonerstäuben in die nähere Umgebung und vor allem in die Atemluft zu vermeiden sind die Hinweise zur Bedienung der Geräte zu beachten. Über die fachkundige Bedienung können vermehrte und unnötiger Tonerstaub vermieden werden.

Um den Tonerverbrauch und vermehrtes Freisetzen von Tonerstaub zu vermeiden, sollte nur mit einem geschlossenen Deckel kopiert werden. Bei einem Papierstau sollte das gestaute Papier langsam und mit Vorsicht herausgezogen werden, um ebenfalls vermehrt Tonerstaubbelastungen zu vermeiden. Beim Auswechseln der Tonerkartuschen ist darauf zu achten, dass Toner nicht aus der Kartusche herausfällt.

Bei der Wartung oder Reinigung der Kopierer und Laserdrucker ist der mögliche Kontakt mit Tonerstaub am höchsten. Daher sind besondere Schutzmaßnahmen zu treffen. Bei der Wartung und Reinigung sollen daher die Kartuschen verschlossen bleiben. Insbesondere wird das Tragen einer Schutzbrille empfohlen, um die Augen nicht zu reizen. Nach Wartungs- und Reinigungarbeiten sollten die Geräte und die nähere Umgebung feucht mit einen Tuch gereinigt werden und die Hände mit Seife und kaltem Wasser zu reinigen, um ein Haften der verbliebenen Tonerreste auf der Haut zu vermeiden.

GSA Gravikon PM4-2 zur Staubmessung

Mit dem GSA Messgerät Gravikon PM 4-2 (Lizenz IFA, St. Augustin) lassen sich Stäube zusammen mit dem passenden Probenahmekopf messen. Mit dem PM 4-2 sind Probenahmen von Staub der alveolaren Fraktion inerter Stäube (Feinstaub) sowie der einatembaren Fraktion (Gesamtstaub) nach EN 481 möglich.

Auch mögliche Staubbelastungen am Arbeitsplatz wie durch Tonerstaub können mit dem Gravikon PM 4-2 beprobt werden.
Der Einsatz des PM4-2 ist flexibel durch einen netzunabhängigen Batteriebetrieb möglich. Das Messgerät ist auch geeignet für Probenahmen von Stäuben in kleinen Räumen mit nur geringen Konzentrationen von Stäuben und Schadstoffen. Dies wird durch seinen hohen geregelten Luftdurchsatzes von 4 m³/h erreicht. Die Probenahmedauer mit höchstens zwei Stunden ist relativ gering.

Quellen:

Bildquelle Beitragsbild: 123rf.com ©belchonoc Bild Nr. 166928113

www.arbeitssicherheit.de/themen/gefahrstoffe/detail/gesundheitsrisiko-durch-drucker.html

www.baua.de/DE/Themen/Arbeitsgestaltung-im-Betrieb/Gefahrstoffe/Arbeiten-mit-Gefahrstoffen/Stoffinformationen/Tonerstaub.html (hier mgl. Herunterladen von Informationen: Drucker und Kopierer Sicher bei der Arbeit nutzen; Tonerstaub und Emissionen von Druckern und Kopierern am Arbeitsplatz)

www.dguv.de/ifa/praxishilfen/innenraumarbeitsplaetze/arbeitsplatz/laserdrucker-und-laserkopierer/index.jsp

www.dguv.de/medien/ifa/de/pra/laserdrucker/hilfestellung_laserdrucker.pdf

www.quarks.de/technik/drucker-so-gefaehrlich-sind-sie-wirklich/

www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/tonerstaub-gefahr-aus-dem-drucker-a-120749.html

www.sueddeutsche.de/digital/gesundheitsrisiko-tonerstaub-so-schuetzen-sie-sich-1.632653