Eine Feinstaubbelastung in der Wohnung – durch einfaches Anzünden und Brennen stimmungsvoller Kerzen – stellen sich die Verwender im allgemeinen nicht vor und kennen mögliche Einwirkungen auf die Gesundheit. Besonders in der Vorweihnachtszeit sind Kerzen überaus beliebt.
Es ist kaum bekannt, dass die Rückstände, die durch das Abbrennen erzeugt werden, bereits für Menschen mit Erkrankungen oder empfindlicher Atemwege eine gesundheitliche Belastung darstellen können.
Erst im Arbeitsbereich – bei längereren bzw. regelmäßigen täglichem Kontakt mit Feinstaub (A-Staub) – werden spezielle Probenahmegeräte wie das SG10-2A eingesetzt, um das Vorkommen und die Konzentrationen gesundheitsschädlicher (Fein-)Stäube für den Menschen zu messen.
Was bedeutet Feinstaub?
Feinstaub ist der veraltete aber noch gebräuchliche Begriff für alveolengängigen Staub (A-Staub). Das bedeutet, dass die fein verteilten Feststoffteilchen in der Luft in die Lungenbläschen (Alveolen) vordringen können.
Klassische Beispiele für die Staubfraktion A-Staub sind Kohlenstaub (C) und Titandioxid (TiO2).
Eine genaue Größenangabe der Teilchen kann nicht erfolgen, man nutzt als Hilfsgröße den Aerodynamischen Durchmesser. Der Durchmesser beschreibt die Partikelgröße mit bis zu 10µm.
Belastungen durch Feinstaub (Staubfraktion A-Staub)
Aufgrund der geringen Partikelgröße kann der A-Staub (Feinstaub) bis in die tiefliegenden Lungenbläschen vordringen. Die Lungenbläschen, auch Alveolen genannt, sorgen dafür, dass der Gasaustausch zwischen Atemluft und Blut stattfinden kann. Kohlenstoffdioxid verlässt das Blut und wird gegen Sauerstoff ausgetauscht, welcher von den roten Blutzellen abtransportiert wird. Ist dieser Prozess gestört, kann es zu Atembeschwerden und einer Sauerstoffunterversorgung kommen.
Wie bereits erwähnt, können die Staubpartikel bis in die Lungenbläschen vordringen, was (teilweise) unbemerkt geschieht. Dort lösen sie Reizungen des Lungengewebes aus, welches bei längerer Exposition zu einer Vernarbung und dauerhaften Beeinträchtigung der Lungenfunktion führen kann. Aus diesem Grund gelten diverse gesetzliche Bestimmungen, wenn ein Kontakt mit Feinstaub am Arbeitsplatz geschieht.
In der Gefährdungsbeurteilung sind die relevanten Sicherheitsmaßnahmen dokumentiert und der Arbeitsplatzgrenzwert regelt die erlaubte Exposition.
Im privaten Haushalt sind diese Regelungen nicht greifbar und oft wird eine Gefahr durch A-Staub nicht als solche erkannt. Und wer geht bei einer brennenden Kerze automatisch von einer Feinstaubbelastung aus? Bei dem Verbrennungsprozess wird Sauerstoff verbraucht und feinste Partikel (Ruß) abgegeben. Besonders Kerzen aus Paraffin neigen eher zum Rußen. Auch weitere Faktoren wie Zugluft oder ein zu langer Docht begünstigen die Rußbildung. Der Austausch durch Bienenwachskerzen ist wie ausgiebiges Lüften nach dem Löschen der Kerzen ratsam.
Quellen:
[1]: Quelle Beitragsbild: © subbotina /123RF.com
[2]: https://www.lunge-zuerich.ch/de/lunge-luft/luft/aussenluft/feinstaub/feinstaubquelle-kerzen/?oid=1021&lang=de
[3]: https://www.vzhh.de/themen/umwelt-nachhaltigkeit/eine-kerze-ist-eine-kerze-ist-eine-kerze
[4]: https://www.bund.net/bund-tipps/detail-tipps/tip/schadstofffreie-kerzen/
[5]: https://www.umweltbundesamt.de/themen/gesundheit/umwelteinfluesse-auf-den-menschen/innenraumluft/feinstaub-in-innenraeumen
[6]: https://flexikon.doccheck.com/de/Alveole