Staubprobenahmesystem PM4-2 misst PCB

Probenahmegerät PM4-2 für Staubproben

Das Staubprobenahmesystem PM4-2 misst PCB. Es wird vielfach für eine Messung mit Staubprobenahme eingesetzt.

Es gibt verschiedene Richtwerte für PCB und PCP, die mit dem Staubprobenahmesystem PM4-2 beprobt werden können.

Man unterscheidet in Richtwerte, die sofortiger Maßnahmen bedürfen und einer längerfristig tolerierbaren Aufnahmemenge. Wird bei einer Messung ein Wert von 0,1µg/m3 PCP/PCB festgestellt, zeigt sich eine akute Gefährdung, die umgehend behoben werden muss. Dies kann z.B. durch Sanierungsarbeiten geschehen, unbedingt notwendig ist hier der Eigenschutz (mehr Informationen dazu finden Sie unter Schutzmassnahmen am Arbeitsplatz). Für eine Messung eignet sich unser Staubprobenahmesystem PM4-2, weil es für die Probenahme in Innenräumen konzipiert wurde. Um eine individuelle Beratung zu erhalten, kontaktieren Sie uns bitte.

Definition PCB und PCP

Bei PCB, also Polychlorierte Biphenyle, handelt es sich um eine Biphenylverbindung (durch Einfachbindung verknüpfte Benzolringe), die eine variable Menge Chlorsubstituenten gebunden hat. Dabei ersetzt das Chlor das Wasserstoffatom des Benzolrings. Somit lautet die allgemeine Summenformel C12H10−xClx. Es handelt sich um gelbliche, fast geruchlose Flüssigkeiten, die thermisch und chemisch sehr beständig sind. Eine Zersetzung findet primär anaerob statt, was dazu führt, dass sie eine hohe Beständigkeit in der Natur aufweisen. Polychlorierte Biphenyle gehören zu der Produktgruppe, die durch die Stockholmer Konvention vom 22. Mai 2001 weltweit verboten wurden.

PCP

PCP – Pentachlorphenol ist ein aromatisierter Kohlenwasserstoff. Es handelt sich um eine Phenolverbindung, bei der alle 5 aromatisierten Wasserstoffatome durch Chloratome substituiert wurden. Die Verbindung weist eine hohe Wasserlöslichkeit, aber ebenso wie PCB eine geringe biologische Abbaubarkeit auf. Die Produktion wurde 1986 in Deutschland ausgesetzt und ist seit 1989 auf Grundlage des Chemikaliengesetzes verboten. Verboten ist seitdem die Herstellung, das Inverkehrbringen und die Verwendung von PCP und PCP-haltigen Erzeugnissen die mehr als 5mg/kg enthalten.

PCB Vorkommen

PCB wurden 1929 erstmals industriell hergestellt und wegen der chemischen Eigenschaften (z.B. superhydrophob, schwer entflammbar) als Kühl- und Isoliermittel eingesetzt. Weitere Anwendung fanden sie als Hydraulikflüssigkeiten oder als Brandverzögerer in Klebstoffen und Farben. Auch im Baubereich wurden sie häufig verwandt, etwa in Fugenmassen, Wandfarben oder ähnlichem. Seit 1989 sind sie in Deutschland verboten und werden nicht mehr eingesetzt. Mit dem Verbot ist das Problem jedoch nicht gelöst, da PCB sehr langlebig sind und aufgrund der schlechten biologischen Abbaubarkeit lange in der Umwelt verbleiben.
Pentachlorphenol wurde wegen seiner fungiziden (Pilze und Sporen werden abgetötet) Eigenschaften als Holzschutzmittel eingesetzt, weshalb es auch in Innenräumen zu finden ist.

PCB und PCB Gefahr

Das Problem bei PCB ist nicht die direkte Gefahr, sondern die chronische Toxizität, die bereits bei geringsten Mengen zu finden ist. Eine typische Auswirkung ist die sogenannte „Chlorakne“, eine Hautveränderung die einer Akne ähnelt und primär im Gesicht, bzw. an den betroffenen Kontaktstellen auftritt. Des Weiteren kommt es zu Hyperpigmentierung, Haarausfall, Leberschäden und es besteht der Verdacht, hormonelle Auswirkungen zu haben.
PCP ist ebenfalls eine Gefahr für die Gesundheit, da es krebserregend ist und bei Langzeitbelastung Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Ruhelosigkeit und weitere Symptome auslösen kann. Zudem steht es im Verdacht, erbgutschädigend zu sein.
Sowohl PCB als auch PCP gehören zum sogenannten „dreckigen Dutzend“, das eine Giftstoffgruppe beschreibt, die durch die Stockholmer Konvention vom 22.05.2001 weltweit verboten wurden.

Wie wird gemessen?

Besteht der Verdacht auf eine Belastung durch PCB und/oder PCP, so wird ein Messkonzept entwickelt. Um eine gesundheitliche Bewertung geben zu können, ist es sinnvoll mehrere Messungen zu machen. Zum einen sind die Belastungen temperaturabhängig; bei steigender Raumtemperatur wird auch mehr PCB (und/oder PCP) freigesetzt. Um einen aussagekräftigen Jahreswert zu erhalten, sollten Messungen im Sommer und im Winter stattfinden. Des Weiteren spielen andere Faktoren bei der Messung eine Rolle. Es sollte bedacht werden, wie das Raumklima im Allgemeinen ist:

  • Findet eine regelmäßige Durchlüftung statt?
  • Wie oft wird der Raum gereinigt?

Quellen:
[1]: http://www.chemie.de/lexikon/Polychlorierte_Biphenyle.html
[2]: https://www.umweltbundesamt.de/daten/chemikalien/dioxine-polychlorierte-biphenyle-pcb-in-der-umwelt#textpart-1
[3]: http://www.enius.de/schadstoffe/pcb.html
[4]: http://www.innenraumluft.nrw.de/4_schadstoffe/pcb.php
[5]: http://www.chemie.de/lexikon/Pentachlorphenol.html
[6]: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/pdfs/pcp_1997.pdf
[7]: https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?anw_nr=1&gld_nr=2&ugl_nr=23239&bes_id=2571&val=2571&ver=7&sg=2&aufgehoben=N&menu=0
[8]: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/pdfs/PCB.pdf
[9]: http://www.innenraumluft.nrw.de/4_schadstoffe/pcp_holzschutzmittel.php
[10]: http://www.chemie.de/lexikon/Dreckiges_Dutzend.html
[11]: https://www.umweltbundesamt.de/themen/chemikalien/chemikalien-management/stockholm-konvention